9 Tipps damit das mit dem Rasen klappt
Das Thema Rasen taucht in vielen Gesprächen mit meinen Kunden auf. Denn ein schöner Rasen ist gar nicht so einfach herzustellen wie man denkt. Da entstehen oft Berge und Täler, der Rasensamen geht nicht richtig auf, oder der Boden ist nicht optimal vorbereitet. Deshalb gibt es heute 9 Tipps von mir, wie das klappt mit dem neuen Rasen.
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Wann?
Die meisten glauben das Frühjahr wäre der optimale Zeitpunkt um einen neuen Rasen anzulegen. Aber auch im Herbst können Sie noch säen. Das hat sogar den Vorteil, dass Sie weniger Wässern müssen. Denn im Herbst ist die Verdunstung deutlich geringer und die Gefahr, dass Ihr Rasen nicht genug Wasser bekommt besteht nicht. In einem heißen Frühjahr kann das Wässern des neuen Rasens nämlich ganz schön stressig werden. Im Sommer einzusäen, ist deshalb nicht optimal. Damit die Rasensamen aufgehen, sollte die Bodentemperatur aber nicht unter 8-10 Grad fallen.
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Bestehende Erde oder spezielles Substrat?
Wenn in Ihrem Garten genug gute Gartenerde vorhanden ist, spricht eigentlich nichts dagegen, die auch für die Rasensaat zu verwenden. Das hat den Vorteil, dass Sie damit Kosten sparen und die bestehende Erde nicht aufwändig entsorgen müssen. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie einen guten Oberboden haben, von mindestens 15 Zentimetern Dicke.
Wenn Sie allerdings wirklich von einem Golfrasen träumen, dann rate ich Ihnen unbedingt zu einem Rasensubstrat. Denn da ist nicht nur die Durchlässigkeit und Nährstoffzusammensetzung ideal für Rasen. Mit einem Rasensubstrat können Sie einen perfekten, ebenen Rasen schaffen, das ist mit vorhandenem Boden viel schwieriger. Denn der vorhandene Boden hat große und kleine Erdenklumpen, die sich unter Umständen nicht so leicht einebnen lassen
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Rasenkanten – ja oder nein?
In vielen Fällen finde ich Rasenkanten zwischen Rasen und Beet im Hausgarten sinnvoll. Denn sie machen die Pflege sehr viel leichter. Nichts ist lästiger, als ständig die Rasenkante abstechen zu müssen, weil der Rasen ins Beet wächst, oder die Stauden in den Rasen. Außerdem sieht ein bewusst eingefasster Rasen sehr viel definierter und gestalteter aus, als ein Rasen der rein zufällig hier und da wächst. Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Gerade in sehr großen Gärten ist eine Rasenkante vielleicht nicht überall notwendig, weil ein Teil des Rasens als Wiese stehen gelassen wird.
Einfassen können Sie Ihren Rasen entweder mit Steinen oder mit einer Stahlkante. Auch Holz ist möglich, das ist allerdings nicht so langlebig.
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Bodenverbesserung
Wenn ein Rasen nicht richtig wächst, liegt es selten am Samen oder am Klima, sondern meist am Untergrund. Ein guter Boden für den Rasen ist einerseits nährstoffreich, und hält das Wasser gut, andererseits muss er so durchlässig sein, dass keine Staunässe entsteht. Wenn Sie also Ihren eigenen Gartenboden verwenden, dann ist es wichtig, dass er gut vorbereitet ist. Zum einen sollten natürlich möglichst kein Unkraut und keine Steine im Boden sein. Zum anderen können Sie einem lehmigen Boden Sand hinzufügen, um ihn durchlässiger zu machen. Einem sehr sandigen Boden können Sie Kompost hinzufügen, um ihn zu verbessern. Vor der Einsaat rate ich dazu, den Boden mit einem organischen Dünger zu versorgen und kräftig umzugraben oder zu fräsen.
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Planum herstellen
Ist der Boden gut vorbereitet, geht es an das Planum. Im Hausgarten geht das am besten mit einem Rechen, mit dem Sie die Erde gleichmäßig verteilen. Prüfen Sie am Schluss mit einer mindestens 2,5 Meter langen Latte, ob das Planum eben ist. Ziehen Sie die Latte parallel über den Rasen (am besten zu zweit) und schauen Sie, wo noch aufgefüllt werden muss und wo noch abgetragen werden sollte.
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Walzen oder Stampfen?
Ist der Boden eben, geht es ans Walzen. Damit sich der Boden gleichmäßig setzt und später keine Unebenheiten entstehen, ist es wichtig den Boden mit einer Rasenwalze zu verdichten. Bei einer Neuansaat rate ich Ihnen unbedingt, diesen Schritt nicht auszulassen!
Wenn Sie nur kleine Stellen im Rasen ausbessern möchten, reicht es auch den Boden zu „stampfen“. Binden Sie sich dafür Bretter an die Schuhe und trampeln Sie kräftig auf dem Boden herum, bis er sich gut gesetzt hat. Und falls die Nachbarn komisch kucken, immer freundlich lächeln und winken ;-)
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Säen und Rasen düngen
Bevor jetzt der Samen auf die Erde kommt, empfehle ich nochmal mit einem organischen Rasendünger zu düngen. Dieser Dünger wird dann nur leicht mit dem Rechen eingearbeitet. Und dann geht es ans Säen! Wenn Sie eine Rasenfläche von über 50 m² haben, lohnt es sich die Ansaat mit einem Streuwagen vorzunehmen. Dadurch wird der Samen gleichmäßig verteilt. Ist es nur eine kleine Fläche, lohnt sich das Anschaffen oder Ausleihen eines Streuwagens nicht unbedingt. Betreten Sie den Rasen am besten jetzt auch nur mit kleinen Brettern unter den Füßen, damit Sie nicht wieder Löcher in den Boden machen.
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Wann wässern?
Solange der Rasen nicht gekeimt hat, müssen Sie ihn auch nicht wässern. Sobald die ersten Halme zu sehen sind, sollten Sie den Rasen immer feucht halten. Am besten geht das mit einem Rasensprenger. Auf keinen Fall sollten Sie mit dem harten Strahl des Gartenschlauchs gießen, denn dann schwemmt es die leichten Samenkörnchen weg.
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Wann zum ersten Mal den Rasen mähen?
Zum ersten Mal mähen sollten Sie, wenn die Halm 5 bis 8 Zentimeter hoch sind. Aber bitte stellen Sie den Rasenmäher auf mindestens 3 Zentimeter Höhe ein!
Und dann gilt: je öfter sie mähen, umso dichter wird der Rasen und umso weniger Unkraut kann sich bilden. Was Sie tun können, wenn doch Unkraut im Rasen aufkommt, habe ich in diesem Post beschrieben.
Ich hoffe Ihnen haben meine Tipps zum Thema Rasen gefallen! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Rasen und viel Freude an Ihrem Garten. Denn Sie wissen ja: aus jedem Garten kann ein Traumgarten werden.
Bis bald,
Ihre Lilli Straub