Kleine Gärten sind vielmehr als klein. Sie können richtig groß rauskommen!
Kleine Gärten müssen nicht uninteressant und langweilig sein. Sie werden überrascht sein, was Sie aus einer kleinen Gartenfläche machen können.
Gleich zu Anfang, ich spreche von Gärten mit 100 oder noch weniger Quadratmetern Fläche. Klein ist ja nicht bei jedem unbedingt dasselbe ;). Die Größe haben wir also schon mal geklärt. Aber wie machen Sie jetzt das Beste aus Ihrem Mini-Paradies?
Schritt 1: Die erste Frage die Sie sich stellen sollten: möchte ich einen Rasen oder nicht?
Ein Rasen ist so ziemlich die günstigste Möglichkeit im Garten eine Fläche anzulegen. Aber in einem sehr kleinen Garten ist er nicht immer die beste Option. Zum einen ist die Frage, lohnt es sich einen Rasenmäher rauszuholen, um 10 Quadratmeter Rasenfläche zu mähen? Zum anderen wird die Arbeit die ein Rasen macht immer wieder unterschätzt. Es ist weitaus weniger aufwändig eine gekonnt geplante Staudenfläche zu pflegen als einen Rasen. Und: je kleiner der Garten und der Rasen, desto mehr fallen ungepflegte Details wie z.B. Löcher im Rasen oder Moos auf.
Aber wenn Sie jemand sind, der lieber auf ein einheitliches gepflegtes Grün schaut, als auf einen Plattenbelag oder Kiesweg kombiniert mit Stauden und Gehölzen, dann schaffen Sie sich auch in Ihrem kleinen Garten einen Rasen an. Rasen oder nicht ist wie bei vielem eine Geschmackssache und es gibt keinen einheitlichen Rat was das Richtige für Sie ist.
Schritt 2: Versuchen Sie Ihren Garten größer aussehen zu lassen
Das erreichen Sie in dem Sie bestimmte Gestaltungstricks anwenden: Der Wichtigste ist das Versteckspiel oder wie die englischen Gärtner sagen: expectation and compliance (Erwartung und Erfüllung). Das heißt in einem kleinen Garten ist es wichtig dass wir nicht alles auf einmal sehen. Dass wir nicht von der Terrasse aus ungehindert auf das Gartentörchen am Ende des Gartens schauen können. Sondern dass wir voller Erwartung und Neugierde wissen wollen was denn da hinter der schönen Pflanze hervorschimmert. Und dann wenn wir dort sind unsere Erwartungen auch erfüllt werden. Eben expectation and compliance.
Dafür müssen Sie nicht gleich Rankgitter, Hecken oder Mauern quer über den Garten planen, damit die Sicht auf das Ende des Gartens versperrt ist. Ein gut geplantes „Versteckspiel“ lässt sich wunderbar mit den richtigen Pflanzen erschaffen. Wichtig ist hier nur sich genau mit Größe, Wuchsform und Entwicklung in der Jahreszeit der Pflanze auszukennen.
Schritt 3: Suchen Sie sich die Materialien für Ihren Garten sorgfältig aus.
Oft lese ich die Empfehlung in kleinen Gärten großformatige Platten für Terrasse und Wege zu benutzen. Das ist aber nicht wirklich die richtige Lösung. Was wirklich wichtig ist, ist das entsprechende Fugenbild. Schauen Sie sich Ihren Garten an: ist er eher schmal oder eher kurz? Suchen Sie sich, das Fugenbild, das Format der Platten und die Verlegerichtung so aus, dass es Ihren Garten größer macht.
Wenn der Garten sehr schmal ist, macht ihn ein Belag mit horizontalen Fugen optisch breiter. Ist Ihr Garten kurz aber breit eignen sich wilde Verbände oder Polygonalbeläge.
Ich zeige Ihnen ein paar Beispiele:
Schritt 4: Haben Sie Mut zu Bäumen!
Viele Besitzer kleiner Gärten machen den Fehler, nur kleine Sträucher und Stauden zu pflanzen. Doch dann wirkt der Garten noch kleiner. Wir haben abgespeichert, dass ein Baum groß ist. Also muss auch das Grundstück auf dem er steht groß sein. Es gibt einige kleinere Bäume die wunderbar für einen Mini-Garten geeignet sind. Hier habe ich einige aufgelistet.
Achten Sie bei Pflanzen aber darauf, dass die Äste des ausgewachsenen Baums mindestens 1 Meter vom Haus entfernt sind. Dann kommt an die Fassade genügend Luft. Außerdem sollten Sie die Bestimmungen des Nachbarschaftsgesetzes einhalten.
Bis bald.
Lilli Straub
PS: Wenn Sie gerne Hilfe beim Gestalten Ihres kleinen Gartens hätten, dann schauen Sie sich mein Angebot an. Mit den richtigen Ideen und einer guten Planung, lässt sich auch aus dem kleinsten Garten eine richtige Oase im Grünen machen!