Wie Sie den perfekten Belag für Ihre Terrasse finden

Warme Holzdielen oder kühle edle Steinoptik? Edler Naturstein oder bodenständiger Beton? Kies oder doch lieber einen Pflasterbelag? Was passt am besten zu Ihrem Garten, Ihrem Leben und klar, auch zu Ihrem Budget?

Wenn es um das richtige Belagsmaterial für den Garten geht, dann haben Sie eine riesige Auswahl. Aber auch die Qual der Wahl. Denn Sie werden im Sommer viele Stunden im Garten und auf Ihrer Terrasse verbringen, warum dann nicht genauso wie Sie es sich wünschen?

„Wie man plättelt so sitzt man“

Beläge sind wie Mauern hohe Kostenfaktoren im Garten, da ist es  Vorrausetzung, alle Informationen zu haben, um die richtige Entscheidung treffen zu können.

Deshalb stelle ich Ihnen heute die Vor- und Nachteile verschiedener Belagsmaterialien für den Garten vor:

 

 

  1. Plattenbeläge:

Vorteile:

Platten wirken großzügig, da sie wenig Fugen haben und in großen Formaten angeboten werden. Sie passen zu einem eleganten, modernen Gartenstil. Da sie besonders eben sind, sind sie für Sitzplätze sehr gut geeignet. Gesägte Natursteinplatten sind für Gartenmöbel am besten geeignet, da sie 100% eben sind, im Vergleich zum etwas rustikalen spaltrauen Naturstein.

Platten für den Garten gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen. Die Größe sollte aber nicht unter 40×40 Zentimeter sein, sonst liegt die Platte nicht fest. Die Plattendicke sollte drei bis 6 Zentimeter betragen, wenn die Platten nicht mit dem Auto befahren werden. Für den Autoverkehr sind stärkere Platten notwendig.

Die Natursteine Granit, Gneis und Porphyr sind am stabilsten. Aber auch Muschelkalk oder Sandsteine sind möglich. Vorsicht bei Kalksteinen, sie sind bei uns nur bedingt frosthart (eine Ausnahme ist Travertin).

Betonplatten können an Formen, Farben und Haltbarkeit mit Natursteinplatten durchaus mithalten. Allerdings werden sie im Laufe der Zeit etwas abgetragener. Die beim Naturstein gewollte Patina wirkt bei Betonsteinen schnell schäbig.

Letztendlich ist es aber natürlich eine Frage des Preises: Ein Quadratmeter verlegte Natursteinplatten bedeutet im Allgemeinen mindestens die doppelten Kosten im Vergleich zu einem Quadratmeter verlegten Betonplatten.

 

Nachteile:

Große Platten eignen sich vor allem für große Flächen mit geraden Kanten. Haben Sie runde Sitz- oder Terrassenflächen, oder sind ihre Wege und Sitzflächen sehr kleinteilig, sind die großen Platten schwer zu verlegen. Zwar können die Platten auf die passende Größe zurechtgeschnitten werden, aber das ist zeitaufwändig. Außerdem verlieren die Platten an Stabilität wenn Sie zu klein verlegt werden.

Nicht immer sind große Platten für kleine Plätze vorteilhaft, manchmal können sie die Fläche optisch kleiner machen.

 

 

  1. Pflastersteine und Klinker

Vorteile:

Kleinere Pflaster oder Klinker eignen sich sehr gut für unruhige oder runde Formen von Sitzplätzen und Terrassen. Durch Ihre geringe Größe können sie besser den Randbedingungen angepasst werden.

Pflasterbeläge können je nach Untergrund auch mit dem Auto befahren werden.

Für Gartenstile wie Bauerngärten oder Cottage Gärten bieten Pflasterbeläge einen perfekten Rahmen. Außerdem lassen sich aus Pflasterflächen und Platten auch wunderschöne Kombinationen gestalten.

Nachteile:

Da Pflastersteine kleinteiliger sind, haben sie einen größeren Anteil an Fugen. Dort können sich Moos und Unkräuter ansammeln, die dann regelmäßig entfernt werden müssen.

Außerdem ist die Oberfläche von Pflastersteinen nicht ganz glatt, das heißt Ihre Gartenmöbel stehen nicht ganz so eben wie auf Platten. Im Vergleich zu großen Platten brauchen die Pflastersteine eine Randeinfassung zum umliegenden Gelände, da sie sonst mit der Zeit abrutschen können.

 

Auch ein Mix von Platten und Pflaster kann schöne Akzente setzen

Auch ein Mix von Platten und Pflaster kann schöne Akzente setzen

 

 

  1. Terrassenholz

Vorteile

Terrassendielen wirken natürlich und passen sich gut der Bepflanzung an. Außerdem verstärken sie die Stimmung des Zimmers im Grünen, weil sie einen wohnlichen Charakter in den Garten bringen. Wer liebt es nicht, das Gefühl im Sommer barfuß über die warmen Dielen zu laufen?

Sie sind leichter als Stein zu bearbeiten und können schnell auf die gewünschte Größe gesägt werden.

Nachteile:

Holz ist kein dauerhaftes Material im Garten. Je nach Holzart müssen die Terrassendielen nach einiger Zeit (5- bis 25 Jahre, vorausgesetzt die Terrasse wurde fachgerecht verlegt) ausgetauscht werden. Für Nordseiten eignet sich Holz gar nicht, da hier schnell Moosbildung einsetzt und das Holz schneller verrottet.

Weitere Informationen zum Thema Holzterrassen finden Sie hier, in meinem Interview mit Josef Plößl vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel.

 

 

  1. Kiesbeläge

Vorteile:

Die sogenannten Streudecken sind die kostengünstigste Variante bei der Belagsgestaltung. Trotzdem wirken Sie mit der passenden Bepflanzung und schönen Gartenmöbeln alles andere als billig. Denken wir nur an die barocken Schlossgärten, der Inbegriff von Pracht, dort wurden oft Streubeläge eingesetzt.

Für naturnahe Gärten ist ein Kiesweg perfekt. Er rückt optisch in den Hintergrund und lässt die Bepflanzung des Gartens die Hauptrolle spielen. Gerade für Wege, die mitten durch einen Garten verlaufen ist Kies eine gute Lösung. Mit großen Platten entsteht schnell ein „Autobahn- Charakter“, ein Weg aus Kies wirkt lockerer und leichter.

Kiesbeläge haben außerdem den Vorteil, dass sie sehr flexibel in der Randgestaltung sind, und alle Formen von Wegen und Plätzen möglich sind.

Ein weiterer Vorteil ist ihre Wasserdurchlässigkeit, so dass keine Entwässerungseinrichtungen nötig sind. Das spart Ihnen Kosten.

Nachteile:

Kiesbeläge rutschen oft seitlich ab und verschwinden in den angrenzenden Beeten. Dafür gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten: ein neues und sehr praktisches Tool sind Kieswaben. Das sind wabenförmige Kunststoffplatten, die auf den Untergrund gelegt werden und mit einer Randbefestigung fixiert werden. In diese Waben wird dann der Kies eingefüllt und damit kann er nicht mehr wandern. Diese Waben gibt es in durchsichtigem Kunststoff, so dass sie unter dem Kies unsichtbar sind.

Durch Kiesbeläge kann das Unkraut wachsen. Deshalb sollte unter den Kies ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies. Das verhindert, dass von unten Unkraut kommt, lässt aber das Oberflächenwasser abfließen.

Sind die Steine zu klein, können sie sich im Profil von Schuhen festhaken und werden dann in die Wohnung getragen, wo sie möglicherweise Kratzer verursachen. Deshalb sollten Sie für eine ausreichend große Größe der Steine sorgen. Ideal ist ein gewaschener Flusskies, Körnung 8/16. Das bedeutet, der kleinste Stein ist nicht kleiner als 8mm Durchmesser, der größte Stein nicht größer als 16mm.

 

Fazit:

  • Große Platten eignen sich für großzügige Flächen, die möglichst gerade Kanten haben. Naturstein ist dabei edler und altert schöner, hat aber auch seinen Preis im Vergleich zu einer Kunststeinplatte.
  • Pflaster oder Klinker eignen sich für kleinere unruhigere Flächen, da man mit ihnen individuellere Randlösungen schaffen kann. Sie sind allerdings mit Ihrem höheren Fugenanteil etwas aufwändiger in der Pflege. Außerdem sind sie nicht ganz so eben wie Platten, dafür können sie bei richtiger Stärke und Einbau problemlos befahren werden.
  • Terrassenholz wirkt natürlich und schafft im Garten eine wohnliche Atmosphäre. Allerdings ist die Haltbarkeit von Terrassendielen begrenzt und sie müssen nach 5-25 Jahren ausgetauscht werden.
  • Kiesbeläge sind die günstigste Möglichkeit Wege und Plätze zu schaffen. Haben aber, je nach Einbauart auch einen höheren Pflegeaufwand. Außerdem können Steinchen in die angrenzenden Wohnräume gelangen.

 

Ich hoffe, Sie fanden meine Tipps für Ihre Wege- und Terrassengestaltung hilfreich! Wenn Sie sich noch mehr praktische Tipps für die Gartenplanung wünschen, dann tragen Sie sich doch in meinen Newsletter ein! Hier gibt es regelmäßig kostenlose Tipps für Ihren Garten.

 

Bis bald,

Ihre Lilli Straub

 

 

 

 

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